Alles wär’ für alle leichter
Da gibt es Barrieren und Trennwände,
Bei denen ein Kopfschütteln bleibt,
Weil diese zahlreichen Grenzbestände
Keine Vernunft jemand das vorschreibt.
Wäre alles leicht, getragen von uns allen,
Wäre diese Welt ein echtes Paradies:
Wohlwollend könnte uns viel gefallen
Und es brächte auf Erden kein Verlies.
Fromme Wünsche sind Vater des Gedanken,
Weil dieses Ideal fern der Wirklichkeit:
Manche erkennen ja kaum der Freiheit Schranken
Als Geschenk einer Weltoffengöttlichkeit.
Unendlich groß sind Bedürfnisse,
Die ein jeder sofort befriedigt haben will,
Doch sind Ansprüche nicht auch Verrisse,
Die uns wegtreiben von einem sinnvollem Ziel?
Das Böse bleibt komplex und seelenverschlungen,
So dass der gute Geist es nicht durchschaut.
Verwirrungen leben mit tausenderlei Zungen,
Für die eigentlich niemals ein Schiff gebaut.
Das Gute käme offen und leichtfüßig daher,
So dass es unseres Schutzes nicht bedarf,
Weil kein Böses, gegen das man sich wehr’,
Weil auch kein Verrückter Bomben abwarf.
Alles wär’ für alle leichter, durch alle beschützt
Im Garten Eden unserer herrlichen Erde,
Blieben unsere Seelengrößen wirklich genützt,
Gäbe es mehr Hirten für die riesige Herde.
©Hans Hartmut Karg
2023
*
0 Kommentare