Am alten Gemäuer
Am alten Gemäuer hängen die vielen Tiere,
Holen sich Steinchen aus Mauerritzen.
Wie selbstverständlich, als ob sie es spüre,
Kommt eine weitere Echse aus diesen Ritzen.
Unten wächst schon üppig die Vogelmiere,
Der Efeu will das Altgraue gerne beschützen,
Belebt es auf die wunderbarste Weise
Und schickt so das Jahr auf seine Reise.
Am Gemäuer wärmen die Falter sich auf,
Die Eidechsen huschen rasch nach unten,
Halten sich dann wieder bei Wärme auf
Und ich marschiere da meine Runden,
Wo Wildenten Reviere sich laut abjagen,
Das Wasser bis hin zum Mauerwerk reicht
Und wir immer wieder Sommersachen tragen,
Obwohl der Lichtfall schon Kühle herreicht.
Die Augen sehen das uralte Schloss,
Wo die kleinblühenden Gewächse
Alles verschönern, Natur wird ganz groß.
Verschreckt flieht vom Weg eine Echse,
Wo abends erneut lockt der kühne Blick
Zu den sagenumwobenen Steinen,
Damit das nachwirkende Lebensglück
Sich hier mit uns kann vereinen.
©Hans Hartmut Karg
2019
*
0 Kommentare