Augenblicke
In all den vielen guten Jahren
Erdenkt das Herz sich seine Wege
Und musst dabei so oft erfahren,
Dass Zukunft ohne sichere Stege.
Niemand kann sagen, woher wir kommen,
Wohin wir nach dem Leben gehen.
Dies wissen nicht einmal die Frommen,
Die immer auf den Leben sehen.
Kommen dem Menschen dann Bedenken,
Flüchtet er in seinen Augenblick
Und meint, der müsse ihn beschenken,
Allein dort wär’ sein Lebensglück.
Der gute Augenblick entschwindet,
Ist nichts, als nur ein Staub der Zeit.
Selbst wo er Ängste überwindet,
Befreit er nicht von jedem Leid.
Er kann mitunter überdecken,
Verdrängen, was unangenehm,
Befreit uns leider nicht von Zwecken,
Die zeigen, dass wir selbst nur Lehm.
Doch Zukunft kann er uns nicht nehmen
Und die Vergangenheit nicht rauben,
Wo Augenblicke uns beschämen,
Wir dennoch an das Gute glauben.
©Hans Hartmut Karg
2021
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