Silbern glitzernd schimmert Schnee
mitten drauf ein kleines Reh,
suchend nach der Mama Schutz
schaut an ein Kind und fragt verdutzt:
Ist Dir auch so kalt wie mir?
Schau, wie ich zittere und frier.
Nein, sagt es, ich friere nicht.
Hab warme Schuhe,
Jacke, Schal, willst Du mal?
Oh gern, antwortet das Kitz
Aber was ist, wenn ich schwitz?
Wir Rehkinder, wir brauchen
Schutz im Winter und auch
ein wenig was zum Fressen.
Hast Du das vergessen?
Nein, sagt es. Das hab ich nicht.
Hab Dir ein Bett aus Stroh gemacht,
dort hinten, im Schutz der Bäume.
Da kannst Du schlafen jede Nacht
Und vom Sommer träumen.
Auch hab ich noch dabei,
weil Du es gerne magst,
ein Früchteallerlei.
Hab einen schönen Tag.
Ich wünsche Dir von Herzen:
Hab Glück und niemals Schmerzen.
Ich muss nun weiter reisen,
den Menschen
meinen Dienst erweisen.
Es sauste übers Eis geschwind,
das Rehlein rief ihm hinterher:
Ich dacht, Du bist ein Menschenkind,
kommst Du mal wieder her?
Im nächsten Jahr, ganz bestimmt
rief es zurück, ich bin’s Christkind.
© Inge Millich
3.12.14
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