POETISCHE BENIMMREGEL
Wohl jeder Poet wünscht,
die Aufmerksamkeit
der geneigten Hörer- und Leserschaft
auf sein eigenWerk zu lenken
Hörer und Leser mögen
ihm und dem Verfasser
Anerkennung schenken
Doch für jeden Autoren
gilt es zu bedenken:
Schon aus Anstand, Höflichkeit und
Kollegialität sollte ein Dichter
einem anderen Dichter ebenfalls
Beachtung und Respekt schenken
Ausserdem zeigt die Erfahrung:
Bleiben Lyriker einander nicht fern,
inspirieren sich gegenseitig gern
Austausch lässt
so manches anders sehen
und weit besser verstehen
Stephan Wannovius, 06/07/25
Ergänzungen:
EINZELDISZIPLIN
Lyrik ist keine
Mannschaftssportart
Jeder Dichter dichtet
für sich
Und dennoch dürfen sich Poeten
gemeinsam freuen und
die Kunst feiern
Stephan Wannovius, Dalian,
China, 30/10/25
ZUR BEACHTUNG
Wenn selbst Dichter
einander missachten,
wie sollen dann
mögliche Hörer und Leser
Dichter und ihre Werke
achten
Menschen, die Lyriker ohnehin
für komische Vögel
erachten
Stephan Wannovius, Dalian,
China, 30/10/25
TOTAL ABGEHOBEN
Ignoranz und Verachtung der Dichter untereinander
kann, wie bereits geschehen,
so weit gehen,
dass manche Lyriker
Gesprächs- und Diskussionsangebote
ihrer Kollegen
als unsittliche Anliegen verstehen
Stephan Wannovius, Dalian,
China, 30/10/25
LG aus Fernost
Stephan
Ergänzende Gedanken
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ICHBEZOGEN
Die meisten Menschen
sind ichbezogen
Viele auch verlogen
Sie haben dich und mich
um Gemeinschaft und
Mitgefühl betrogen
Gemeinsinn ging längst dahin
Dichter sind ganz anders
Sie sind edel und rein
wie erlesener Wein
Sie reiben sich an Ungerechtigkeit
Sie schreiben von Werten
Sie reden hehr daher
von dir und mir
Doch im Geheimen
meinen sie mit ihren Reimen
nur sich, sich, sich
Nicht dich und mich
Stephan Wannovius, Dalian,
China, 1/11/25
APHORISMUS
Dichter haben
viel zu viel Gefühl –
für ihre eigenen
Verletzungen
Stephan Wannovius, 1/11/25
LG aus Fernost
Stephan