Coronaopfer

von | 14.Apr.2021 | Poesie | 0 Kommentare

 

 

Coronaopfer

 

Das bangende Herz in Einsamkeit,

Verstrickt mit der Zeit der Not

Muss entziehen sich herrlicher Freiheit,

Die ihm einst das Schicksal bot.

 

Allein liegend im Apparateraum,

Verkabelt, verschlungen, im Koma:

Da schwindet ein letzter Lebenstraum,

Zerbrochen die Hoffnung, das Soma.

 

Da liegt ohne Nähe und Liebe

Der Mensch, überwacht, versehen,

Umgebettet, gehoben im Geschiebe,

So muss das für ihn weitergehen.

 

Er kann nichts selbst entscheiden,

Wird zum Objekt langer Therapie

Und muss die Tage durchleiden –

Daran dachte er früher nie!

 

Nichts ist mehr, wie’s vorher war,

Kein Laut übertönt die Maschinen,

Unter Masken das Gesicht, das Haar

Und Helfer, die das alles bedienen.

 

So hat das Virus denn vorgeführt

Unser Leben, das immer auch bedroht,

Wo man keine Grenzen, viel Schmerzen spürt

Und der Erdkreis längst aus dem Lot.

 

Das bangende Herz in Einsamkeit,

Verstrickt mit der Zeit der Not

Muss entziehen sich herrlicher Freiheit,

Die ihm einst das Schicksal bot.

 

 

©Hans Hartmut Karg

2021

 

*

Rate this post

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Share This