Immer – wenn ich im Leben vor etwas stehe,
wo ich nicht weiter weiß,
wo mich die Angst packt,
wo mich die Zweifel schütteln,
wo ich vor Prüfungen stehe.
wo ich glaube – ich müsste sterben – oder ich wäre fast schon tot…..
Mache ich mir bewusst:
WAS PASSIERT IM SCHLIMMSTEN FALL ??
Vor Prüfungen, Tests, vor Auftritten, Konzerten – ist das relativ einfach:
Im schlimmsten Fall – mache ich Fehler, falle durch, bestehe nicht ….
Doch – was ist dann? Hat es diese Tragik – die ich spüre? Nein – meist ist es nur ein kleines Stolpern und nicht das Drama, nach dem es im ersten Moment scheint. Das Leben – ICH – gehe dadurch nicht unter. Das, was – “ICH BIN” – kann es nicht beeinträchtigen…..nur die Richtung – der Lebensweg – erfährt eine Veränderung.
Ich kann also einfach dastehen – das Beste von mir geben – und siegen oder verlieren.
Vor Lebensprüfungen wie Tod, Liebe, Schmerz, Leid – sieht es gravierender aus….und es beginnt von Neuem:
WAS PASSIERT IM SCHLIMMSTEN FALL ??
Im schlimmsten Fall – habe ich einen Menschen auf dieser Welt verloren – der mir wichtig war – ob durch Tod oder Liebe…..
Im schlimmsten Fall – lasse ich Teile von mir mit-sterben…..
Das “fühlt sich an” wie ein Tod – es bedeutet Schmerz, Leid, Kummer….- doch es ist nicht mein Tod….
Im schlimmsten Fall kann ich diesen Menschen nicht mehr körperlich in die Arme nehmen – aber es hindert mich nichts daran – es geistig und mit dem Herzen zu tun….die Verbindung ist da….
Ich kann vielleicht Teile von mir dann nicht mehr spüren – aber sie sind immer noch da – nichts geht verloren..
Und ich kann wieder dastehen – das Beste von mir geben, mit all meiner Kraft – und siegen oder verlieren…
Bei Krankheiten, die mich selbst mit dem Tod bedrohen…..
Im schlimmsten Fall – sterbe ich. Doch ist der Tod wirklich der schlimmste Fall? Oder ist er nur eine Pendeltür – in eine andere Welt? Vielleicht ist er eine “Geburt” – in ein neues Leben?
Alle schlimmsten Fälle in meinem Leben – haben mir etwas gezeigt
Etwas, das wichtig ist.
Etwas, das ich nicht erkannt hätte.
Ich kann mich zum Narren machen, ich kann mich für verrückt – ja krank – erklären lassen, ich kann mich zum zig`sten Male zurückweisen lassen, verletzt werden….
Ich kann vieles, woran ich im Moment glaube, verlieren…..
dastehen – und weinen.
Doch irgendwann kommt ein Lächeln…
Denn tief in mir ….existiert etwas – wo ich weiß…ich finde mich wieder….
Ich weiß
ich stehe zu mir,
zu dem, was ich bin –
zu dem, was mich ausmacht
zu dem, was “in mir” steckt
zu dem, wovon ich träume
zu dem, woran ich glaube
zu dem, was ich fühle,
zu dem – was ich liebe,
zu dem – wovon mein Herz sagt, das es richtig ist…
zu allem – allem – allem
was ich bin….
Im schlimmsten Fall – bleibt der Gedanke: “Ich muss etwas loslassen”
Im besten Fall – bleibt der Gedanke: “Ich gehe meinen Weg….auf meine einzigartige Art und Weise”…
Und ich kann wieder dastehen, das Beste von mir geben, mit all meiner Kraft – und siegen oder verlieren…
Und ich weiß – irgendetwas gewinne ich immer …..selbst im Verlust….
Es ist es wert….
© Anita Namer 11/2009
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