05:00 Uhr morgens. Mein Wecker klingelt und zwingt mich dazu, mich aus meinem warmen Bett zu steigen, mir meine Alltagsmaske anzulegen und freundlich dreinzuschauen. Mit noch müden Beine schleppe ich mich zum Auto und versuche zu ignorieren, dass nur Schrott im Radio läuft und auf der Straße schon wieder jeder verlernt hat, wie man Auto fährt. Endlich im “Irrenhaus” angekommen, wie ich es nenne, begrüße ich jeden mit einem ,,guten Morgen” und lächle unter meiner Maske auch wenn es sowieso keiner sehen kann. Auf Station empfängt mich mit Geschrei schon die Dame von Zimmer 6 und teilt mir mit, sie will jetzt gewaschen werden und frühstücken und sie muss jetzt nach Hause und wo denn ihr blauen Filzpantoffeln sind, die sie nie dabei hatte. Ohne Kaffee kann bei mir der Frühdienst nicht beginnen, also her mit dem Koffein. Die Übergabe geht schnell vonstatten und ich lege mit der Arbeit los. Ich bin noch keine 30 Minuten im Dienst und schon habe ich die Schnauze teilweise voll, weil das Telefon ununterbrochen klingelt, weil entweder Angehörige dran sind, die ich auf später vertrösten muss oder weil meine Patienten zu einer Untersuchung gebracht werden sollen. Nebenbei ruft auch noch das Bettenmanagement an und brummt mir mal wieder drei weitere Patienten auf, obwohl ich erst am Nachmittag Entlassungen geplant sind. Heißt im Klartext, meine Betten die noch nicht einmal frei sind, sind schon wieder neu belegt. Klasse, gefällt mir…. nicht. Irgendwo dazwischen muss ich dann Visite gehen, um danach auf die neuen Anordnungen zu warten und sie dann ausführen. An Pause nicht zu denken. Dazwischen sollen wir, Patienten waschen, Tabletten austeilen, Blutzucken und Blutdrücke messen, die Patienten inhalieren lassen, ihre Wünsche erfüllen und noch vieles mehr. Ist das fair? Vielleicht, vielleicht auch nicht.
Den harten Berufsalltag gut geschrieben!
Sorry, “beschrieben”!