Demokratisierung der Schrift

von | 17.Jul.2022 | Poesie | 0 Kommentare

 

 

Demokratisierung der Schrift

 

Ursprünglich gab es Willkürstreit,

Weil ohne Schrift keine Verrechnung.

Wo immer nur Überflutungsleid,

Wuchsen Wünsche nach Berechnung.

 

In den Flusstälern und Oasen

Trug die Schrift, mit der Könige

Aufbauten ihre Prachtstraßen

Für die Kulte – oft für Wenige.

 

So wuchs die Schrift als Privileg,

Um Macht ins Land zu tragen:

Das war der Pharaonen Weg,

Unsterblichkeit so zu erjagen.

 

Doch Schrift musst’ auch praktisch sein,

Buchstaben verdrängten Hieroglyphen:

Da kamen die Phönizier bald überein:

Mit Handel soll man auch Schiffe prüfen.

 

Nur wo vereinfacht Laut und Schrift

War dies auch fürs Geschäft gut zu nutzen,

Und später dann, mit Papier und Stift

Gab es Schriften zu aller Nutzen.

 

Heut fall’n wir wieder auf Bilder zurück,

Die sich schon Frühkulturen gaben,

Nehmen dabei auch Filme in den Blick:

Kann der Bildrausch uns weiterhin tragen…?

 

 

©Hans Hartmut Karg

2022

 

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