Ein Rufen klang durch Nacht und Hain,
so silberhell, so tief, so rein,
der Mond beschien die Blätter sacht,
ein Märchen schwand in stiller Pracht.
Die Bäume neigten leis ihr Haupt,
als ob ein Geist des Waldes glaubt,
dass Worte, wie von Sternen fein,
sich weben in den Äther ein.
Ein Mädchen trat, so lichtgeschmückt,
ihr Haar vom Tau der Nacht bestrickt,
sie sang, so zart, so mild und klar,
als ob die Welt einst Himmel war.
„O Nacht“, so sprach sie still im Reim,
„ich bin dein Kind, in dir daheim,
dein Rufen trägt mich himmelwärts,
zu Gott, zu Licht, zu einem Herz.“
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