Ich – so sensibel wie penibel
Ich, der Dichter
Ich bin nicht klein
Mein Reim ist fein
Gross lasst mich sein –
und zwar ganz allein
Gemeinsamer Preis und Ehr
bereiten mir tiefe Pein
Schlicht: Nur ich, ich, ich
habe künstlerisches Gewicht
Jedes meiner Worte zählt
Fremdes Wort dagegen quält und quält
Völlig banal: Gott brauche ich nicht,
denn genial und göttlich bin ja ich
Oder zumindest mein Werk, das alle stärkt
Welch ein dichter Wahn
in des Dichters Kopf: Grössenwahn!
Stephan Wannovius, 31.07.21
Benehmen wir uns nicht manchmal wie grosse, bunte, aufgeblasene Luftballons? Wenn sie zerplatzen, merken alle: Nichts als Luft war drinnen. Und völlig vermessen, haben wir oft Gott vergessen. Dem Herrn verweigern wir das Gespräch ebenso wie uns untereinander.
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