Die Urlaubswendung

von | 29.Aug.2020 | Poesie | 0 Kommentare

 

 

Die Urlaubswendung

 

Einst zogen die Urlauberheere aus,

Als es noch die hohen Zinsen gab.

Sie fuhren per Auto zum Süden hinaus

Und hielten dort die Hotels auf Trab.

 

Plötzlich gab es keinerlei Zinsen mehr

Und die Pandemie wucherte hoch.

Da schrumpften die Geldbestände gar sehr –

Und die Sehnsüchte waberten doch…!

 

Deshalb holt man heute die Angel hervor

Und man radelt zum kleinen Fluss,

Wo man immer schon Lebenszeit verlor,

Manchmal auch für einen Kuss…

 

So packt man die füllige Freizeit beim Schopf,

Geht mit der Maske am Morgen einkaufen,

Backt später vielleicht einen Hefezopf,

Muss nicht fahren, kann im Walde auch laufen.

 

Kehrt man dann mit einem Karpfen heim,

Wo es riecht nach Kaffee und Kuchen,

Ist man dann nicht mehr so allein,

Muss nicht gleich eine Reise buchen…

 

 

©Hans Hartmut Karg

2020

 

*

Rate this post

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Share This