Düster

von | 18.Jul.2022 | Poesie | 1 Kommentar

Düster

Die Weide dort, ganz nah der schmalen Gracht
Gleich wie in Trauer lässt sie die Zweige hängen
Was hier geschah? Es wird dich keiner belangen
Es soll dich betrüben, du wirst nicht verlacht
1937, ein Rabbiner war der Letzte der Gemeinde
Im Jahr drauf brannte die Synagoge hier
Zu viel der braunen Schergen, der Hass, die Gier
Der wider dem Respekt tätigen Feinde

Menschen verschleppt, sie kamen nicht wieder
Andersdenker, Andersgläubige ließen ihr Leben
Erst 1945 war dieses Grauen dann vorüber

Die Weide dort, ganz nah der schmalen Gracht
Sah, wie auch dieser Ort die Unschuld verlor
Schwarze Epoche, schwärzer als die schwärzeste Nacht

Copyright by Jens Kotowski

5/5 - (1 vote)

1 Kommentar

  1. Stephan Wannovius

    Sehr gut! Nur “Gracht” erinnert an Holland, wo es die Reichsprogromnacht 1938 nicht gab. Die Judenverfolgung setzte dort 1940 mit der deutschen Invasion ein, der auch Anne Frank zum Opfer fiel.
    Vielleicht sollte es besser heissen “Kanal”, dann wäre Deutschland gemeint.

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Share This