Durch tausend Dornen

von | 14.Feb.2022 | Poesie | 4 Kommentare

Durch tausend Dornen

Du freundliches Ideal, Dich rief ich über den Sternen.
Zürne nicht, dass ich Dich unterdessen vergaß.

Wieso stirbt uns mitunter der Teil in der Brust,
der voll Götter und schützender Himmel ist?

Wohl mir, dass ich Dich in früher Jugend schon fand,
wo mein Innerstes frohlockte über jedes Deiner Worte.

Durch tausend Dornen wuchs mein Pfad zurück zu Dir,
wie die Schwalbe im Winter den freundlicheren Ort sich sucht,

So strebte ich heim zu Dir allgewaltiger tröstender Quell
über einen wüsten, gewundenen Weg voll Stein und Fels.

Sei mir die Heimat, die ich unter den Menschen nie fand,
deren Tand und Leichtigkeit Dich Einfältigen ewig leugnet.

So träum‘ ich hin und nehme Abschied von den Genossen der Zeit,
um dem Verstummen meines Wesens in Dir ein Ende zu setzen.

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4 Kommentare

  1. Stephan Wannovius

    Sehr gut formuliert! Wenn GOTT und nicht irgendein höheres Wesen oder Ideal danit gemeint, dann stimme ich voll zu!

    Antworten
    • Daniel Scherer

      Gott ist gemein, der aber auch ein höheres Wesen ist, denke ich.

      Vielen Dank.

      Liebe Grüße
      Hera

      Antworten
  2. Stephan Wannovius

    Ja, Daniel, Bibellese und Gebet sind solch ein Quell. Für uns ältere Semester ist die Lebenskerze schon ein grosses Stück abgebrannt, wir befinden uns auf der Zielgeraden zur Ewigkeit. Mir gibt das Gelassenheit!

    Antworten

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