Ein Frühlingstag 2020
Dem Frühlingstag sieht man nicht an,
Was heute uns noch alles dräut,
Wenn aufleben und wachsen kann –
Und wo verlässt uns jede Freud.
Natur denkt nicht an Menschenkinder,
Der Frühling kommt und fragt uns nicht:
„Habt überstanden Ihr den Winter?
Seid Opfer Ihr dem Weltgericht?“
Für uns ist da kein Wunderglänzen,
Die Zukunft treibt recht ungewiss
Und die Erwartung hält die Grenzen,
Durch die oft geht ein Seelenriss,
Wenn außen viele Blumen blühen
Und innen nur noch Stille bleibt,
Am Himmel sich Vögel bemühen,
Im Hause man schon Briefe schreibt
Und Tränen auf die Blätter fallen,
Weil es nicht aufhört, dieses Sterben,
Jetzt weiter wachsen Todeszahlen,
Womit der Sensennmann will werben.
Man sieht und spürt den Lenz da draußen,
Der aufsteht – so wie jedes Jahr.
Während bei uns die Ängste hausen,
Lässt Blumen er blüh’n – wunderbar!
©Hans Hartmut Karg
2020
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