Eine bessere Blicknahme
Da sendet uns mancher Medientick
Den Abend voll mit Mord und Totschlag.
Auch das Netz kennt jenen Sensationsstrick,
Mit dem Zuschauer man fesseln mag.
Da werden Wohnungen zerstört,
Autos rasen mit Lärmmusik durchs Bild,
Als wären die wilden Fahrer gestört,
Weil ein Mensch den anderen killt.
Das holt hervor zwar Nervenkitzel
Und ist für viele doch unangenehm.
Selbst wo Filme unterlegt mit Gewitzel,
Ist das dem Gemüte oft nicht genehm.
Ist dies nicht mehr auszuhalten,
Schaltet man lieber rascher um,
Lässt so seinen Frieden walten,
Kommt um Medienängste herum.
Dann wendet man gerne den Blick
Zu sanfteren Gefilden außer Haus,
Schont die Nerven und sein Geschick,
Sucht sich heile Natur lieber aus.
Eine bessere Blicknahme will Frieden,
Hat sanftere Bilder gedrechselt,
Kriminalität und Bosheit gemieden,
Weil man zur Schönlandschaft wechselt.
Dann sieht man auf grünende Wälder,
Sieht äsendes Tier, nicht Aktionen:
Suchender Blick streift über Felder
Und wird das Gemüt damit schonen.
©Hans Hartmut Karg
2023
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