Eingewintert
Eingewintert in meiner feinen Kartause
Leb’ ich diese trübe Gefangenschaft,
Bei der die Einsamkeit wird zur Klause,
Distanz jedoch die Gesundrettung schafft.
In diesen Tagen merk’ ich überhaupt,
Wie alles mönchische Leben doch arm,
Selbst wenn von den Zehen bis zum Haupt
Der Körper geschützt und erwärmt warm.
Denn die Begegnung, ja die fehlt mir:
Freunde, Kinder, die Enkelkinder.
Trotz der Medien gibt es kein wirkliches WIR
Und brutal schlägt ins Land der Winter.
So hole ich mir aus dem Bücherschrank
Die alten Alben, die schönen Romane
Und habe mit all diesen Gottseidank
Wieder Hoffnung auf meiner Fahne.
©Hans Hartmut Karg
2021
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