Erinnerungskultur
Wer sich nachdenklich erinnern will,
Der geht hin zu den vielen Gräbern,
Wo obenauf die Kränze und Blumen
Und Stein gewordener Gotteswill’
Im Andenken den Lebensgebern,
Nun Hände ruhen in Krumen.
Haben sie nicht damit Felder bestellt,
Einstmals reiche Ernten eingefahren,
Holz und Pilze aus den Wäldern geholt?
Haben sie mir nicht mein Gemüt erhellt,
Zur Seite gestanden in jungen Jahren,
Wodurch sich getröstet meine Seele erholt‘?
Allzu leicht vergessen wir das Vergangene,
Das der Zeit und Gleichgültigkeit anheimfällt,
Von der Gegenwart weggeleitet ins Vergessen.
Sind wir nicht zu sehr Zeitgeistgefangene,
Bleibt nicht verschlossen die Ahnenwelt
Ohne ein Nachsinnen, was da gewesen?
©Hans Hartmut Karg
2025
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