Ohne danach zu suchen
Fand ich einmal einen rohen Smaragd
Ich hab ihn abgeschliffen und rein gewaschen
Und ihn für dich aufbewahrt
Hab ein Bild davor gemacht und eins danach
Er schimmert noch genauso grün wie gläserne Täler
Aber anders
Du sagtest ich, für immer dein
Ohne diese Tage zu verfluchen
Hab ich mich oft im Nachhinein gefragt
Ob ich es hasse, Blicke zu erhaschen
Auf versäumte Chancen aller Art
Doch nur weil die Illusion davon zerbrach
Erinnere ich mich nicht weniger gern an hilfreiche Fehler
Aber anders
Doch ich verlor dein Wort im Wein
Ohne zu fragen
Hast du einst mein Herz geklaut
Du hast es in seine Einzelteile zerbrochen
Ich ließ die Scherben liegen
Und du hast es wieder aufgebaut
Es schlägt genauso laut wie früher
Aber anders
Jetzt schaust du immer finster drein
Ohne zu klagen
Habe ich den Frust in Holz verstaut
Und bin mit dir in See gestochen
Um jeden Alltag zu besiegen
Denn zu viel Nichts hatte sich angestaut
Zwar bleibt noch immer Nichts nach unserer Rückkehr
Aber anders
Was ich wollte weist nur du allein
Ohne einen Moment zu zweifeln
Spürte ich, du würdest gehen
Ich wusste, ich würde nie mehr Derselbe sein
So habe ich ein Bild gemacht vom Grab
Eins in meinem Kopf, und eins im Garten
Auf der anderen Seite riecht das Gras vielleicht genauso frisch
Aber vermutlich anders
Wir sollten näher sein
Ohne diesen Tag zu verteufeln
Hab ich gelernt auch nachts zu sehen
Ich beschloss dir diesen Mut zu verzeihen
Damit ich meinen morgen auch noch hab
Muss nur die Tage verschlafen und auf Nächte warten
Dann malt das Licht die Welt so herrlich trügerisch
So seltsam anders
So geschliffen und rein
Sehr schön, ich lese gerne deine Gedichte. Vor mir tun sich neue Bilder auf. Das Flüstern zwischendurch passt wundervoll zur Melodie.