An die Grenzen gehen

von | 15.Dez.2021 | Dies & Das, Poesie, Weisheiten | 0 Kommentare

Ein süssliches Gedicht schmeckt mir nicht

In einem guten Gedicht steckt tiefe Verzweiflung,

als wäre das Leben nicht, nicht mehr oder schon lange her

Auf jeden Fall unerträglich, unerträglich schwer 

Das Werk sei ein Lebensschrei mit viel Blut dabei 

Not ist des Poeten täglich Brot 

Zerrissenheit ist seine Feder, Blut seine Tinte 

Der Dichter muss an die Grenzen gehen,

eigene Abgründe sehen und überstehen 

Er muss tausend Tode sterben,

um wenigstens etwas Erkenntnis zu ererben

Nur aus des Daseins Scherben formt er ein brauchbares Gedicht

Denn nicht Freude, Leiden hat Gewicht

Gewicht, weil es lyrisch die Wahrheit spricht

Und wenn ein Gedicht dennoch Hoffnung verbreitet,

wurde die Hoffnung stets von überstandenem Schmerz  abgeleitet

Stephan WANNOVIUS, 15.12.21

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