Fremd musst du mir bleiben
Du ferne Schöne dort,
ich möchte rasend werden
ob deiner Unerreichbarkeit.
Du bist so ungeheuer oben,
entrückt in andere Sphären.
Nur scheuere ich mich wund
an deinem tiefen Dasein.
Darf dich du Hohe nicht
sinnend und fühlend befragen.
Deine Antwort wäre Stille,
deine Stimme bliebe stumm.
Mein Los zu guter Letzt ist nur
Sehnsucht im Kerker dieser Welt.
Einmal wollt‘ ich durch deinen Traum
schlafwandeln, als sei ich dir bekannt.
Doch begreif ich, deinem Licht
nicht als Schatten dienen zu dürfen.
Ich muss dich meiden, mein
Flehen zöge dich in den Schmutz.
Denn den Adel deiner Gestalt übertrifft
sogar der hohe Ernst deiner reinen Seele.
Fremd musst du mir bleiben,
zu unser beider Wohl und Wehe.
Mein Schicksal ists unerkannt zu lieben,
bis mein Auge endlich gnädig bricht.
Dein Glück mag es gewesen sein,
mich niemals gekannt zu haben.
Sehr gut! Aber viele erscheinen nur perfekt, solange man sie n i c h t kennt. Und die äußere Schönheit vergeht sowieso!
Es geht um das, was das LI im Moment empfindet.
Was bedeutet LI?
Das lyrische Ich.