Frühling am Altmühlsee
Dem See sieht man es nicht mehr an,
Dass er von Menschenhand erschaffen.
Da liegt am Ufer jener Kahn
Als Zierde, nirgendwo ein Hafen.
Noch ist es still an allen Ufern,
Gelegentlich joggen die Alten.
Ein Kuckuck: Er gehört zu Rufern,
Die dieses Leben neu gestalten.
Urlauber sind jetzt noch nicht da,
Surfern und Schwimmern ist’s zu kalt,
Wo Eppelein zur Altmühl sah
Als Ritter lebte frei in Wald.
Die Randbüsche treiben schon Laub,
Geschützt wollen manche erblühen.
Es gibt noch nicht den vielen Staub,
Wo Strahlen langsam sich abmühen.
Das ist die Zeit, wenn dieser See
So ganz in eigenem Sinnen ruht,
Besucht von Graupeln, feinem Schnee
Wartend still auf die Sommerglut.
Doch erst ist Frühling angesagt,
Die Eisschichten sind weggetaut:
Ein Fisch, der sich nach oben wagt,
Ist gleich geschnappt, wird schon verdaut!
So geht das Jahr ganz rasch voran,
Fauna und Flora sind erwacht,
Wo Wasser Leben bringen kann –
Vergessen Eis und Winternacht.
©Hans Hartmut Karg
2021
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Sehr schön!!