Gedichte
Gedichte sind Seelenpflaster,
wenn das Leben Wunden reißt.
Gedichte wertschätzen jene,
die ihnen Zutritt lassen.
Gedichte sind Seelenfenster,
die Worten Einlass bieten.
Gedichte können mahnen,
wo sie vorausschauend sind.
Gedichte beschreiben Momente
und halten sie für immer fest.
Gedichte können der interessierten Welt
Lichtblicke, jedoch auch Lichtblitze bieten.
Gedichte können schön nerven,
wo sie den Nerv getroffen haben.
Gedichte finden zu Neuworten,
wo Altworte nicht mehr hinreichen.
Gedichte wandeln auf schmalen Pfaden,
wenn sie in Abgründe hinabsehen.
Gedichte gießen in Worte,
wovor sich Analysten scheuen.
Gedichte entdecken Neues,
wenn das Alte längst bröckelt.
Gedichte sind Geistkleinodien,
funkelnd im Seelenwasser.
©Hans Hartmut Karg
2020
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