Pareidolie / Aspekt 4 – Schatten

von | 01.Apr.2019 | Poesie | 0 Kommentare

Schatten

Im Innern eines Uhrwerks 
Goldene Zeiger ticken 
Mit Gedanken um die Wette
Die Zeit lässt keinen Raum 
Um zu ersticken
Kein Weg erkennbar aus dem Traum
Wenn ich nur einen Zeiger hätte
Ich ging mit Riesenschritten eines Zwergs

Die Zeit vergeht zu schnell im Schlaf
Da dreht sich unter mir die Wand
Es schreibt sich still und unerkannt
Ein neuer Paragraph

Doch alle Wege schwinden 
Beim Geräusch mit dem die Zeit vergeht
Beim Anblick der Konturen ohne Licht
Erinnerung kommt auf an Tage
Als ich noch wusste wo die Fackeln sind
Doch stellt sich jetzt nicht mehr die Frage
Nach Licht für einen Stummen ohne Sicht
Wie soll man blind ein Wort erfinden

Die Konsequenz ergibt den Sinn
Ich hab die Regeln nicht gemacht 
Hab nur zu lange drüber nachgedacht
Seitdem ich hier gefangen bin

Verdrehte Logik kommt zum Tragen
Gemacht aus Angst der Ignoranz zuliebe 
Zwingt mich sinnlos vorzutraben 
Durch ein vom Trott bestimmtes Ritual
Leiten mich nun fremde Triebe
Der Weg gebogen von den Ketten um den Pfahl
Ideen Strukturen zu begraben
Schützen nicht vor Staatsversagen

Die Steine an denen ich meine Fäuste breche
Die Ich einst schichtete zu Mauern 
Hinter denen meine Freunde kauern
Wie Krieg aus Angst und Macht aus Schwäche

Tick Tack Tick Tack zu meinem Tick
Die Uhr tickt schnell und dreht den Strick
Doch Empathie ist längst gestorben 
Mit Geld wird nur Nostalgie erworben
Mit Mut noch das schönste Grab verdorben
Apathisch ist nur ein Adjektiv 
Doch wie auch das Loch in dem ich zu lange schlief 
War auch der Schlaf zu tief
Aus dem ich meine Dämonen rief
Drum muss ich folgen , muss noch gehen  
Solang ich will , wohin ich kann
Ich muss noch diesen einen Test bestehen 
Den Schlüssel zur letzten Pforte drehen
Die Pflicht des Geistes verstehen 
Und endlich wahre Tiefen sehen
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