Geliebtes Sofa
Wie oft hast Du mir Trost gespendet,
Wenn ich in Deinen Schlaf gefallen,
Sorgen von mir rasch abgewendet?
Deshalb kann alles von mir fallen,
Was an Lasten der Tag mitbringt.
Nicht immer lebensfroh sind Zeiten,
Doch dem Verschlafen, ihm gelingt,
Was Kummer würde sonst bereiten.
Ich steuere nach dem feinen Mahl
Dem lieben Sofa immer zu.
Die Müdigkeit lässt keine Wahl:
„Schließe die Augen und gib Ruh’!“
Wohlig durchströmt mich diese Glut,
Vorauseilend, mit Sehnsuchtsbildern:
Der Orpheus meint es mit mir gut,
Vertreibt sogar das Seelenwildern.
Nach einer Stunde dann erquickt
Leb’ ich freier, sorgenenthoben,
Bin vom Schlafgotte sehr entzückt
Und kann ihn gar nicht genug loben.
Kaufe Dir, Freund, ein solches Stück,
Gewöhn Dir die Siesta an –
Und mit wenig Trainiingsgeschick
Schlummerst Du selig – irgendwann…
©Hans Hartmut Karg
2021
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