Geschundene Flächen

von | 14.Dez.2020 | Poesie | 0 Kommentare

 

 

Geschundene Flächen

 

Steht der Einsame sinnend am Berg,

Schaut auf die Tauflächen der Wiesen herab

Und sieht so nur geschundenes Werk,

Weil Augen ihm keine Alternativen lassen?

 

So manches Mal erreicht die aktuellere Welt

Nicht mehr die Dankbarkeiten prallen Lebens,

Wenn sie doch nur auf Überhöhungen zählt,

Wo augenblicklich alles vergebens erscheint.

 

Geschunden ragen Schneebretter von den Bergen

Und nach und nach fallen Platten krachend nach unten,

Wo sich in Häusern, Schubladen und Fächern

Angstzustände häufen und längst eingefunden haben.

 

Ist’s nicht schon wieder einmal an der Zeit

Für Klagelieder und warnende Propheten,

Die pausenlos verkünden unser Dauerleid,

Um Melodien nachzusingen der alten Veden?

 

Blüht uns da denn noch jenes Zutrauen,

Ein Lösungsdenken hin zu Strategien,

Wenn Verächter aus den Gräben feuern,

Abwürgend weiteres Denkbemühen?

 

Ja, die Natur wird sich schon trauen,

Das Unvorhersehbare weltweit einzubringen,

Doch niemals auf des Menschen Hände schauen,

Ob sie nun ruhen oder wortreich mit sich ringen.

 

 

©Hans Hartmut Karg

2020

 

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