Sie dichten, dichten, dichten
Sie berichten aus völlig verschiedenen Welten
Selbst wenn sie die gleiche Sprache verwenden,
können sie ihre Gegensätze nicht beenden
Ja, auch Dichter in einem Land
leben in unterschiedlichen Welten
Welten, die für ihr Schicksal
und ihr Werk gelten
Glückskinder beschreiben ihr
einzigartiges Glück
Sie meinen, dass das Leben einfach glückt
Ängstliche sind von Angst besessen
In ihrer Dunkelheit haben sie
Tag und Sonne vergessen
Andere Lyriker können es nicht lassen,
das Dasein allein spöttisch zu erfassen
Manche Poeten sind stolz und gut drauf,
sie bauen sich in ihren Versen selbst gross auf
Etliche sind froh und heiter
Sie denken, mit fröhlichen Zeilen
käme jeder Autor und Leser weiter
Doch es ist zu erwähnen:
Eine ganze Reihe von Lyrikern
schreibt nur unter Tränen
Tränen, derer sich die Dichter
nicht einmal schämen
Wenige schwitzen beim Dichten Blut
Doch alle, alle Lyriker zeigen
mit ihren Gedichten Mut
Stephan Wannovius, 29.10.22
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