Die apokalyptischen Bilder von Wuhan
Anfang 2020 und die erste Corona-Toten rührten
manche von uns zu Tränen
Auch die New Yorker Massengräber
auf Hart Island konnten wir nur schwer sehen
Inzwischen ist so viel geschehen
Wir haben Covid–19 nicht gehen sehen
Die, die qualvoll an Corona sterben
lassen wir auf unzugänglichen Intensivstationen allein
Sie befanden sich mitten unter uns
Doch sie haben nicht mehr unser Mitgefühl und unsere Gunst
Sie sind wie unsere Soldaten in einem Krieg ohne Sieg,
die weitab der Heimat an fernen Fronten fallen
Sind wir nicht mit ihnen verwandt,
haben wir uns von ihnen abgewandt
Trotz der Qualen etlicher und täglicher Schreckenszahlen
leben wir mit der Pandemie heiter weiter
Gewöhnung heisst der Abstumpfung Wegbereiter
Covid-19 ist nur noch ferner statistischer Wegbegleiter
Ja, es gilt zu bedenken: Wir alle müssen uns einschränken
Die Vielurlauber haben weiter ihre Ferienfrequenz zu senken
und sich den Fünft- und Sechsturlaub im Jahr zu schenken
Stephan Wannovius, 11.02.22
Anmerkung: Angeregt von Hans Hartmut Kargs, des poetischen Altmeisters, Gedicht vom 11.02.22 “Coronatod”
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