Ein grosses Gedicht wird fröhlich geschrieben,
die Verse sind in Freude und Jubel gefasst
Ein anderes grosses Gedicht wird mit Blut verfasst,
weil der Dichter sich und das Leben hasst
Das Dasein sieht er als Last, die nicht zu ihm,
nicht zur Menschheit passt
Der Frohsinnsdichter lebt in Reimen seine Freude aus
Das Leben will ihm nur Glück bescheren
Nichts, nichts kann ihn beschweren
Mit jeder Zeile wird er sein Hochgefühl vermehren
Der Lyriker des Leids hält dagegen
Schmerz und Trauer kaum noch aus
Sie müssen, müssen raus
Er kann sich nicht dagegen wehren
Vielleicht hält er sie deshalb
poetisch in allen Ehren
Beide Dichter zeigen
jeweils eine Seite des Lebens
Und dabei verschweigen sie stets die andere
Stephan Wannovius, 7.04.22
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