Der eine schreibt sein Gedicht mit arrogantem, stolzem Lachen
Der andere kann selbst nachts vor Schmerzen nicht wachen
Er verfasst Trauer, die ihn umfasst, weil ihn das Leben hasst
Der eine versteht sich als Lyriker der Überheblichkeit
Der andere als Poet der Vergeblichkeit
Beide leben in grundverschiedenen Welten,
die nur für sie allein gelten
Deshalb gelingen gegenseitige Anerkennung und Dialoge selten
Der eine kann nur vom lebenslangen Überholspur-Leben Kunde geben
Der andere möchte von Motorschäden auf der Standspur berichten
Der eine fährt an dem anderen ohne Gruss und Bedauern vorbei
Und so wird man sie stets aneinander vorbei dichten sehen
Stephan Wannovius, 04.05.22
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