Ach wären wir doch nur halb so gut geblieben wie wir schrieben!
Wir waren als Verfasser nicht im Bösen gefangen
Wir konnten tiefe Erkenntnis des Guten erlangen
Wir trieben andere mit hehren Worten zum Rechten an
Wir rieben uns an fremder Ungerechtigkeit und Lüge zur Genüge
Doch als Menschen kamen wir niemals an uns selbst heran
Literarisch mögen wir vielleicht im Endgericht bestehen
Doch charakterlich wird das wohlmöglich nicht geschehen
Denn wir waren und sind stets zwei
Als Autoren wortgewaltig gut,
doch persönlich ohne Mut und oft zu schlecht
Lasst uns tatkräftig zu unseren Werken stehen,
damit wir nicht vergehen und das ewige Leben sehen!
Zeigen wir dem VATER, dir und mir unseren Wandel gleich hier!
Stephan Wannovius, 11.05.22
Anmerkung: Ich selbst spüre die Diskrepanz nicht nur bei anderen Poeten, sondern auch in mir!
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