Darf ein Dichter seinen eigenen Schmerz beschrieben
oder müssen ihn die Schmerzen anderer poetisch treiben?
Ich denke, ja, er darf sagen, was ihn bedrückt,
so wie er auch sagt, was ihn beglückt
Aber er soll es vermeiden,
bei seinem Schmerz zu bleiben
Wie die Verfasser der biblischen Klagepsalmen
muss er von der Klage zum Glauben
und zur Hoffnung gelangen
Sonst wäre er völlig in seiner Verzweiflung gefangen
und hätte sich an seiner Leserschaft “vergangen”
Stephan Wannovius, 07.07.22
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