Gib mir
Gib mir bitte doch noch ein wenig Zeit,
Denn ich bin noch nicht so weit wie Du
Und deshalb für Liebe weniger bereit:
Ich brauche Abstand und meine Ruh’!
Gib mir nur einmal jetzt Deine Hand,
Den Blick allein der liebenden Nähe
Und bleibe mir künftig zugewandt,
Damit ich die Sterne mit Dir ansehe.
Tragen wir doch auf unserem Schild
Jahre, die zum Schwärmen genommen,
Verliebt dabei in unser gegenseitig’ Bild,
Wodurch wir ins Erwachsene gekommen.
Das war nicht leicht, denn aus der Ferne
Heraus lebt sich nur schwer das junge Glück:
Man will doch die Nähe und hält sich gerne
Im Arm – will von daher nicht mehr zurück!
Jetzt kommen wieder unsere Tage und Nächte,
In denen wir vertraut ganz beieinander liegen.
Da gibt es keinen Abstand, nicht Mächte,
Unsere Zärtlichkeit wird alle Ferne besiegen.
Diana hält sich bei uns mit Jagdlust auf,
Die Freiheit in der rechten Waage,
So dass schwer atmend die Seele geht auf
Und sich bringt in die bessere Lage.
Gib mir zum Wiederkommen Deine Hand,
Denn unsere Zeit ist kurz und schön.
Gemeinsam sehen wir in künftiges Land,
Um dorthin ins Glück zu geh’n.
©Hans Hartmut Karg
2020
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