Herbstmelancholie

von | 19.Okt.2015 | Poesie | 0 Kommentare

Durchstreife buntes Laub auf einer schwarzen Strasse, letzte Sonnenstrahlen erhellen meinen Weg.

Oft, so oft gehe ich hier lang und biege immer wieder an der gleichen Ecke ab, um mich auf die alte Bank, unter der grossen Eiche, zu setzen.

Immer wieder philosophiere ich hier rum und heute sehne ich mich zurück nach diesem ” scheiss ” – euphorischen Gefühl, dass mich früher immer umgab, wenn ich mit dir zusammen war.

Und ständig frag ich mich, warum muss dieser erste Liebesrausch  vorrübergehn ?

Ist Leidenschaft eine gottverdammte Droge ? Hoch fliegen, tief fallen …..

Warum kann ich nicht, wie andere, einfach zufrieden sein, mit dem was wir haben ?

Doch ich kann mich nicht damit abfinden, dass die Schmetterlinge weiter fliegen und die Sterne am Himmel längst verloschen sind, obwohl ich sie noch sehen kann.

Ich höre diese alten songs, schliesse meine Augen und schwelge in Erinnerung, blätter gedanklich in unserem Album und sehe all die verrückten Bilder.

Sehnsucht hüllt mich ein…

Werde ich alt, bin ich es schon, oder ist es nur diese Melancholie in meinem Herzen ?

Nur noch einmal möchte ich dieses Kribbeln spüren, nur noch einmal möchte ich dich küssen und dabei vom Boden abheben.

Es liegt nicht an dir, nicht an mir, es liegt an der rosaroten Brille, die mit der Zeit auch das Alltagsgrau ersichtlich macht.

Viele Jahre der Zweisamkeit schweissen zusammen, aber das durchsichtige Band der Leidenschaft zerreisst.

Ich stehe auf, betrachte diese stille Holzbank und beobachte ein rotes Blatt, dass ganz sanft und langsam auf sie fällt.

Auf dem Weg zurück, geht es niemals vorwärts………

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