Ich weiß nicht wo ich bin

von | 09.Aug..2014 | Poesie | 1 Kommentar

Ich weiß nicht wo ich bin
oder wer ich bin
ich verlor mich 1000 meilen zuvor

geblieben ist eine unfertige Statur
ein Gemälde ohne Farbe
ein Untergang ohne Aufgang.

Die Erinnerungen fließen wie
Wasser Sanft den Bach hinunter
und prallen hart auf die
darinliegenden Felsen.

Sie zerschellen an den Felsen
sie zerreißen , sie werden
in tausend Teile geschlagen.
Und fließen doch so sanft
den Bach hinunter.

Die Schmerzen wie tausend
Vulkane
Du weißt nie wann er ausbricht
du kannst es nur schätzen.

Die Lava so heiß
glühend heiße Lava
Du stehst am Boden

Du kannst rennen
du kannst fliehen
doch trotzdem wird
die Lava dich
irgendwann erreichen.
Sobald du nicht fern genug
vom Vulkan stehst.

Yesterday is history
tomorrow is a mystery
aber was wenn die Geschichte
so prägend war , so enorm
das sie in Geschichtsbücher eingeht?

Was wenn das Mysterium so angsteinflößend
ist , das du dich ständig fragst worum es sich handelt?

Was, was ist wenn die Geschichte dich verfolgt,
weil es nie ein Ende gab?
Was ist wenn ich die Geschichte bin
und mittendrin der Hauptakteur jener?

Die Zeit steht still für mich
es gibt kein vor und zurück
nur ständige Wiederholungen
so wie die nervigen Tv-Spots
im Fernsehen.

Ich lebe im hier und jetzt
und doch irgendwie in der Vergangenheit
und auch ein Stück in der Zukunft.

Ich laufe mit Tonnen schweren Steinen am
Fuß
Und ich kann sie nicht zersprengen
wie die Erinnerungen am Felsen
sie fließen weiter
sie zerren weiter an mir.

Ich wünschte in meinem Kopf
wäre nicht die ständige
katastrophale laute Leere
Ich wünschte mein Kopf
wäre wie der Bach

Ein fließen der Gedanken
ein zerschellen der
abgeschlossenen Dinge

Denn ich weiß nicht wer ich bin
oder wo ich bin
denn ich verlor mich 1000 Meilen zuvor.

Lisa

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1 Kommentar

  1. Klaus Lutz

    Das ist ein Psychogram in Poesie! Irgendwie stehen wir alle auf verlorenem Posten. Die meisten von uns Menschen vergessen einfach wie endlich das Leben ist. Und wie schnell es vorbei ist. Wer hin und wieder in diesen Spiegel sieht, der hat irgendwann die Erkenntnis: “Es gibt manchmal schöne Augenblicke! Und für die lohnt es sich zu leben! Mehr wäre das Paradies! Aber das findet niemand auf dieser Welt!” Das ist ein wunderbarer Text. Den ich sofort noch einmal lesen werde. Es ist diese schöne Sprache. Mit all den Feinheiten, die sich zeigen. Mit einem Lächeln. Und die einen das Leben wieder umarmen lassen! Grüße KLaus

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