Im Urstromtal
Wo sich im Donnerschlag vergangener Träume
Ein wintersanftes, längst ersehntes Kühlungskleid
Sanft auf die Wiesen legt, ergreift die Räume,
Da ist das Land noch offen und wir schon weit.
Am Fluss entlang knirschen die Schritte auf den Wegen,
Ein Raubvogel verlässt lautlos den sicheren Schlag,
Wo alles morgenstill und sich noch nichts will regen,
Um zu begrüßen diesen wunderschönen, neuen Tag,
Den Hellstrahlen dann mehr und mehr begleiten,
Wo wieder ohne Umleitung die Autos fahren,
Der Himmel abläuft und man Essen darf bereiten
Und in den Häusern bleiben Menschenscharen.
Wer will sich in der Pandemie denn schon gefährden,
Wer sich den Virus in Städten einfangen
Mit dieser Atemnot und schlimmen Beschwerden,
Um mühsam die Gesundung zu erlangen?
Dem Wanderer, dem geht’s in der Ruhe gut,
Er sieht den Reif von blätterfreien Ästen gleiten,
Wo pralles Leben in freier Natur nun ruht
Und sich im Urstromtal die Lande weiten.
©Hans Hartmut Karg
2020
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