In flagranti

von | 30.Mrz.2022 | Poesie | 0 Kommentare

 

 

In flagranti

 

Er redete von schlanker Küche,

War gegen Genüsse und Gerüche,

Gab sich gar als Apostel aus,

Dem jedes Quantum Fett ein Graus.

 

Bewundert von eigener Frau

War er noch immer eine Schau,

Zwar leicht beleibt, doch sehr beweglich

Und auch mit Charme nicht ganz alltäglich.

 

Dann erhielt sein Blick ‘nen Knacks,

Als heimlich er aß zu viel Lachs,

Den sie im Keller deponiert,

Damit er dazu nicht verführt.

 

„Warum isst Du so nebenbei

Den fetten Lachs und Vielerlei?

Willst Du nicht schlank sein, so wie ich?

Das muss nicht sein – ich liebe Dich!“

 

„Liebste, ich bin doch nur ein Mann,

Der sich selten kasteien kann.

Würd’ ich alles offen genießen,

Könnte es Dich vielleicht verdrießen…!“

 

 

©Hans Hartmut Karg

2022

 

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