Kindheitsglück

von | 11.Mrz.2022 | Poesie | 0 Kommentare

 

 

Kindheitsglück

 

Hast Du mir denn schon gratuliert,

Dem ich alljährlich gratulierte?

Hab’ ich Dich nicht dorthin geführt,

Wo man die Dankbarkeit aufschnürte?

 

Wie oft habe ich Dir geschenkt

Die reiche Liebe, Geld und Speise,

Hab’ Dich mit mir dahin gelenkt,

Wo anwächst unsere Lebensreise?

 

Dir hab’ ich übers Haupt gestrichen,

Du hast mich selig angelächelt.

Von der Seite sind nicht gewichen

Wir, denen die Träume zugefächelt.

 

Dankbarkeit bleibt ja kein Mantra

Der Faulen und der Seelenlosen.

Gern denk’ ich an Calendula,

Den Strauß mit den orangenen Rosen.

 

Erinnerung geht nie verloren,

Wo man verzeiht und liebt zur Zeit,

Schaut darauf, was selig geboren

Und ist der Trennungsmühen leid.

 

Doch eng wird dann der Horizont,

Wenn alles Kindheitsglück verdrängt,

Die Zukunftsgier nur innewohnt

Und Eigennutz Seelen verengt.

 

Vergangen ist die Kinderzeit

Und abgedrängt in das Vergessen,

Denn Trennung bringt ein Seelenleid,

Das lebenslang nicht ausgemessen.

 

 

 

©Hans Hartmut Karg

2022

 

*

Rate this post

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Share This