Kleine Philosophie der Liebe
Sind es denn nicht die Gegensätze,
Bei denen Anziehung doch wirkt?
Ist es nicht Gleichheit, gleiche Schätze,
Die in sich Dauerhaftigkeit entbirgt?
Die Vorstellungen, die da leitend,
Können ein ganzes Leben prägen,
Wo Menschen immer wieder streitend
Gelangen nur zu Teufels Schrägen.
In Wirklichkeit bewirkt die Welt,
Was angebracht an Liebesdingen,
Dass man auf ihre Kräfte zählt,
Die Last zur Lust kann endlos schwingen.
Sind es Vorbilder, mitgenommen
Aus Kindheit, Früh- und Jugendzeit,
Mit denen wir zurand’ gekommen,
Gemüthaft und seelenbereit?
Kommen Zwei gar aus einer Schicht,
Identisch und wertsozialisiert,
Hat dies auf Dauer schon Gewicht,
Weil man sich angenommen spürt.
Von Dauer wird die Liebe dann,
Wenn sie sich ernst genommen weiß,
Man sich darauf verlassen kann –
Beim Partner ohne Stress und Schweiß.
Haben Zwei Vorlieben sogleich,
Auch ein identisches Vergnügen,
Machen sie sich unendlich reich,
Kosten das aus in vollen Zügen,
Was nicht allein das Leben bringt,
Um dieses aktiv zu gestalten,
Wenn da der Liebesvogel ringt,
Um nicht nur Ehen zu verwalten…
©Hans Hartmut Karg
2019
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