Lethargie und Aufbruch
Die kühle Luft erfrischt die Lungen,
Wir treffen uns wieder zum Reden,
Erfreuen uns an unseren Zungen
Und finden wieder zu den Veden.
Zu lange hat die Gegenwart
Unser Gemüt schon eingenommen
Mit Nachrichten, die überhart
Als Fatum über uns gekommen.
Das Fotobuch nehm’ ich zur Hand,
In dem das Leben überschäumt’
Mit Menschen, die mir lang bekannt,
Als ich von ihren Künsten träumt’.
Nicht Cholera und Pest bestimmten
Damals den Tag, das Kunstverständnis,
Als sie auf Bunt die Seelen trimmten:
Man suchte da nach Geistverständnis.
Damals ließ man sich gar nicht schrecken,
Malte Bildwerke mit den Schönen,
Wollte die Sensenmänner necken,
Sich mit Tanz und Spielen verwöhnen.
So such’ ich jetzt im Morgengrauen
Nach Zeilen für den Neubeginn,
Die hoffnungsfroh zum Lichte schauen,
Damit im Aufbruch neuer Sinn.
©Hans Hartmut Karg
2021
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