Licht. Es wird hell. Es wird wieder dunkel. Mein Kopf dröhnt. Licht. Meine Augen schmerzen. Augen zu, Licht aus. Mein Kopf dröhnt, meine Augen schmerzen immer noch. Mein Bauch. Ich bin müde, ich will wieder schlafen. Licht. Mein Kopf dröhnt, meine Augen schmerzen, mein Bauch. Alles explodiert, in tausend wunderschönen Farben, es stürzt ein, knallt, mein Kopf, mein Bauch, meine Augen.
Da steht sie vor mir, die nackte Realität. Diese hässlichste aller Personen. Diese sture, unnahbare Gestalt, mit der sich nicht diskutieren lässt. Sie sagt „Ja“, und du auch. Sie sagt „Lauf“, und du läufst. Sie sagt „Nein“, und du heulst. Sie sagt nichts, ich warte. Ein wenig Stille, tut so gut. Balsam für meine Seele, meinen geschundenen Kopf, meinen Bauch. Ein lautes Quietschen, verdammt ich muss hier weg. Das ist keine Zuflucht, nur ein Versteck. Eins von den schlechten. Das ist hier nicht die Rettung, nur der Sprung ins kalte Wasser. Und ich kann doch gar nicht schwimmen. Nur ein stummer Schrei, schreckgeweitete Augen, ich sehs im Spiegel. Dann bin ich weg. Verpufft. Ein hässliche Hexe lacht ihr fieses Lachen, ein kalter Wind weht durch die Einöde, ich träume von einem Traum. Und starre sie doch immer noch an.
Tiefschwarze Lippen formen ein Wort:
„Lauf“
Ich laufe, ich renne, ich, Indiana Jones, hinter mir ein rollender Stein, doch vor mir, ja was zur Hölle ist eigentlich vor mir. Ein Schlangennest? Eine Falltür? Eine Wand die Pfeile schießt? Die Rettung? Egal, das Ungewisse ist besser als der sichere Tod. Als das Sichere überhaupt.
Ich renne, ein Dorf, eine Straße, Laternenlicht, laute Schritte, den Berg runter, schnell weg hier, Punkt, ein Haus, verlegenes Schweigen, umarmen, bald mal wieder, der Lieblingsort, ein Wald, zwei Menschen auf einem Stein, Arm in Arm, sie küssen sich, alles so schön, ein Reisebus, eine letzte Umarmung, ein versteckter Kuss, ein Berg, im Hintergrund knallende Böller, meine Augen, mein Kopf, Schmerzen, zwei Menschen umarmen sich, kein Kuss, Warum?, so viele kleine Momente, Berührungen, Worte, die gut tun, die verletzen, brennendes Feuer, erkaltete Asche, eine Straße, nachts, zwei Menschen, sie umarmen sich, sie lässt los, er geht, ein Zimmer, Sonne scheint, er starrt auf den Bildschirm, Facebook, keine neue Nachricht, Warum?
Hab mich verrannt, verlass den Weg, Licht aus.
Tut das gut.
Aber es geht weiter.
Es gibt immer ein Remake.
Es gibt 12 Runden.
Und noch stehe ich.
Get ready to rumble!
Arschloch.
© Lino
Ich kann mit so Texten nicht viel anfangen. Ich denke mir nur: “Das Chaos führt am Ende zu guten Ideen!” Und zur Klarheit des Denkens. Also, bei Menschen mit künstlerischen Neigungen. Ansonsten führt das in die Psychiatrie. Ich will in den Texten immer so eine absolute Klarheit. Ich will da alles komplizierte hinter mir lassen. Themen bschäftigen mich dann auch so intensiv, das mir diese Karheit gelingt. Es ist dann die Klarheit des Wissens über was ich schreibe. Und was ich will! Oder wie bei der Frau die alles ist. Egal, wie kompliziert das Leben ist, das man mit ihr führt. Das alles mündet dann, in der Klarheit von diesen Worten: “Ich liebe Dich!” Und das ist dann der Beginn des Lebens, mit dem Licht, das allem Klarheit gibt. Aber das ist meine Meinung. Die Auseinandersetzung mit der Welt hat für jeden, am Ende, eine nur für ihn verständliche Klarheit. Mit diesem Licht oder der Erkenntnis, mit der er sein Leben meistert. Und der Text, ist eine sehr gute Auseinandersetzung mit dem Leben. Der Text ist voller Bewegung. Und Bewegung ist immer das Leben, das zum Ziel führt. Grüße Kaus
Vielen dank für diese Auseinandersetzung mit meinem Text Klaus,
. Ich wusste gar nicht wie glücklich das machen kann, wenn jemand wirklich über das nachdenkt, was man schreibt. Ich verstehe selbst ziemlich gut, was du mit deinem Wunsch nach Klarheit meinst, nur ist der Text ein Resultat von völliger Unklarheit, über das, was und warum es war (der Titel sollte eigentlich “Rückblick” lauten). Ich habe an dem Text zweimal geschrieben, dann wollte ich ihn nicht mehr überarbeiten, um den unsicheren Charakter nicht kaputt zu machen.