Liebe in Coronazeiten
So übersatt sitz’ ich im Haus,
Bestrahlt von dieser Filmewand,
Auch das treibt mir den Schweiß hinaus,
Das Smartphone meldend in der Hand.
Die Welt hol’ ich zu mir herein,
Will mich den Viren gar nicht beugen
Und merke doch: Das kann nicht sein!
Man wird inhäusig doch recht eigen…!
Symbolträchtig kommen Aktionen:
„Willst Du noch einen Cappu trinken?“
Man liegt herum nur noch im Wohnen
Und virtuell im Selbstverlinken…
Und der Balkonblick treibt das Sehnen
Hin zu der Stadt, hin zum Getriebe.
Was bleibt, ist nur das große Gähnen,
Der Mangel an Menschengeschiebe.
Doch ist die Zeit zu überstehen,
Wenn man der Liebe Nähe zollt,
Wir uns nicht auf die Nerven gehen,
Wo nichts getan wird, nur gewollt.
Die Zeiten bieten uns die Chance,
Das Küssen wieder zu entdecken,
Wenn wir uns ganz, so wie in Trance
Zart streichelnd zueinander legen.
©Hans Hartmut Karg
2020
*
0 Kommentare