Liebe sei

von | 15.Okt.2020 | Poesie | 0 Kommentare

 

 

Liebe sei

 

Davonlaufen wollte sie schon lange,

Ihr Verhältnis hatte sich abgekühlt.

Manchmal ist Liebe jene Schlange,

Die sich nicht mehr beheimatet fühlt.

 

Das Leben zog sich immer zäher hin,

Sie fühlten sich ganz weit auseinander

Und sahen in der Nähe keinen Sinn –

Er war nur noch ein verlorener Ganter.

 

Da kam seine Frau auf die Idee

Mit ihm eine weite Reise zu buchen.

Den Kindern bei Oma sagten sie Adieu,

Noch einmal galt ihr das Versuchen.

 

Und als sie allein im Hotelbett waren

Und sie ihn milde zu streicheln begann,

Da bemerkte er, wie früher Engelsscharen

Umfolgen ihn, dass er wieder lieben kann.

 

Und er sah plötzlich ihre zarte Haut,

Wie schön sie im Lampenscheine lag,

Erinnerte sich, als sie seine Braut,

An die Hochzeit als einen göttlichen Tag.

 

So kamen sie nächtens wieder zusammen

Und merkten, wie sie sich beide brauchten,

Denn Trubel lässt die Liebe erlahmen,

Weil dadurch nur die Nerven rauchten.

 

Sie sprachen sich miteinander ab

Mal wieder ein Wochenende zu buchen,

Damit ihre Liebelei gut käme auf Trab,

Wenn sie dort ihre Zweisamkeit suchen.

 

Die allerstärkste Synergie

Bleibt uns doch die Zweisamkeit.

Wer dies im Hier auf Erden schafft,

Der überwindet alles Bindungsleid.

 

 

©Hans Hartmut Karg

2020

 

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