Lustesser
Dass Wurst den flotten Esser tötet,
Selbst wenn beim Schmaus er nicht errötet,
Der Speichel läuft schon aus dem Mund,
So tut er doch mit Grunzen kund,
Dass ihn die Speise übermannt –
Zur Nächsten greift er mit der Hand,
Dann endlich löscht er seinen Durst –
Und packt schon an die Leberwurst.
Er ist da ja konditioniert,
Weil immer ihn die Gier verführt
Und er einfach zugreifen muss,
Denn für ihn gibt es keinen Schluss.
Riecht er die Bratwürste am Markte,
Ist das für ihn wie Lebenskraft.
Er meint’, dass er damit erstarkte,
Wenn er ein gutes Dutzend schafft.
Des Menschen Esssucht findet Wege,
Nase und Gaumen bleiben rege,
Wenn man den Geist umgehen kann
Und unbeobachtet der Mann.
Lust bleibt des Menschen größte Last,
Vernunft ist nicht immer zu Gast,
Wenn erst der Magen mit im Spiel –
Und auch der Gaumen fordert viel.
©Hans Hartmut Karg
2021
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