Selbst wenn die materialistischen Rationalisten Recht hätten mit ihrer Vorstellung eines Zweck- und sinnfreien Universums, so wüßte ich nicht, was mit einer solchen Einsicht in die allumfassende Sinnlosigkeit anzufangen wäre. Welchen Vorteil hätte die Erkenntnis, das alles – aber auch wirklich absolut alles – in letzter Konsequenz ohne Sinn und Zweck existieren und geschehen würde, lediglich gehorchend den zufällig entstandenen Naturgesetzen, mechanisch chaotischen Bahnen folgend und mithin im Grunde vollkommen gleichgültig? Sogar wenn es so wäre – wären dann nicht wir die, die dem Universum Sinn geben könnten – ja müßten? Sind wir nicht Teil dieses Universums, das durch uns in der Lage ist sich selbst zu betrachten? Das Universum ist nicht dunkel, tot und sinnlos – es ist voller Licht und Leben. Lux Mentis Lux Orbis.
Ich stimme dir da voll zu. Dein Gedicht hat mich inspiriert. Super schön!
Grüße Caro
Schön zu hören, Carolina. Selbst wenn es keinen objektiven Sinn geben sollte, selbst wenn abstruse Szenarien zuträfen wie, z.B., daß wir nur Simulationen in einer Scheinwelt á la Matrix sind, sehe ich dennoch das Efeu an der Hauswand neben meinem Fenster, grün, lebendig, vor dem Buntfleck des Herbstwaldes unter mächtigen dahinjagenden Wolkentürmen. Grün, blau, weiß, bunt, immer in Bewegung. Eine Art lebendiges Mandala. Chaos und Ordnung zugleich. Wer Hass und Angst und Sinnlosigkeit empfindet sollte den Kopf heben, zu den Wolken und Sternen aufschauen und ganz tief durchatmen…