Manchmal braucht die Liebe
Manchmal braucht die Liebe erst die Unterhaltung
Und nicht immer nur die Tat, raschen Vollzug,
Denn wo schließlich raffinierte Lusterhaltung,
Da gerät das Gunstverlangen erst zum Zug.
Die Berührungen sind wichtig, folgen nebenbei,
So dass manche Zärtlichkeit ganz parallel
Befreit von Haltbedenken, macht die Liebe frei,
Si sie braucht manchmal so gar nicht schnell.
Erst wenn letzte Worte dann verstummen,
Geräusche sich bei Windungen aufbäumen,
Schmetterlinge durch die Leiber summen,
Findet Liebe hin zu eigenen Räumen.
Und so wird die Nacht zu sel’gem Tage,
Wenn die Sonne sich längst schlafen legt,
Nirgendwo mehr Worte, keine Frage,
Weil das Beste sich selbst grundbewegt.
Auch Liebesbeweise brauchen die Wortlosigkeit,
Wenn sie sich den tiefen Neigungen hingeben,
Sich erobern tiefe Lust zu später Zeit,
Wo Geist und Seele in Körpern aufleben.
©Hans Hartmut Karg
2020
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