Maskerade

von | 27.Jun.2019 | Poesie | 1 Kommentar

Oh und ich seh und ich seh,
am anderen Ende dieses Sees,
ein einzelnes Floß,
auf das ich eines Tages geh.

Dies ist die Geschichte von Renarbo, dem Bauernjungen
Wie selig-ruhig war doch nur sein Dasein im Schatten dieses Baumes!
Wie ruhig-selig war doch nur sein Dasein im Schatten dieses Baumes!

Ein schwarzer Vogel,
schwärzer als jede Schwärze die er kannte,
von unbändiger Schönheit, welche nicht von dieser Welt zu sein schien,
stolz und erhaben an seinem Apfelbaum erschien.

Das Glitzern seiner großen Augen verrieten Unbekanntes.
Sein Anblick erfreute jeden, der es nicht kannte.
Was wohl die Anderen über dieses Wesen dächten,
wenn Sie es von nächster Nähe sähen,

so wie er. Ein Bauernjunge von vielen.

Wie hatte dieses Wesen hierher gefunden?
Wie gewöhnlich Raben doch sind. Oder nicht?
Beschrieben ihn die Menschen nicht als abgründig?
So weit gereist, hatten ihn die Winde hierhin verschlagen?
Was hatte es mit diesem hier auf sich?

Unruhig war nun die Szenerie,
zeitlos, wahrhaftig, wichtig.
Ignoriere die drückende Wärme des Tages,
so begrüßt dich der süße Schlummer der Nacht,
gesetzlos, ehrlich, träumebehaftet.

Tiefer als jeder Brunnen den er kannte,
Tiefer als jeder besorgte Mutterblick.
Sollte der stille Blick des Freundes nun sein,
gesammelt genug fühlte er sich, nun
diesem standzuhalten.

“Wie die Blüte dieser Jugend
sehe ich mich nur alt und gebunden,
eine Schlange in sich gewunden
von Narben der Zeit verwunden.”

“Wie der Apfel auf dem Baume
ist mein Innerstes gefangen,
vom saft’gen Fruchtfleisch umgeben
nur, dass ich schon länger nicht baumle.”

Rabe

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1 Kommentar

  1. Klaus Lutz

    Ein richtig schönes Gedicht! Bei der Hitze, fehlt mir aber die Konzentration näher darauf ein zu gehen! Klaus

    Antworten

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