Meister Petz

von | 09.Dez..2025 | Poesie | 1 Kommentar

Willst du viele Grizzlys sehn,
Musst du nach Alaska gehn.

Der große Bär ziert hier die Fahne!
Gestattet, dass ich trotzdem mahne:

Denn auch im Land der tausend Abenteuer
Wird Meister Petz nun immer rarer!

Vom Yukon bis zum Yellowstone
Sitzt Petzi nur noch auf dem Thron.

Dreihundert Jahre ist es her,
Da stand an jedem Baum ein Bär.

Von Mexiko, ganz im Südwesten bis nach Neufundland im Nordosten
War Meister Petz der König einst und kam auf seine Kosten.

Im Konkurrenzkampf um Ressourcen,
Gibts keine Gnade, kein Erbarmen!
Der Mensch bleibt Sieger, ohne Frage –
Für Elch und Bär: Fatal die Lage!

So sucht der Bär für seine „Leut´“
Die Nahrung in Alaska heut!

Im Spätsommer die Lachse springen –
Zum Laichen in die Flüsse schwimmen.

Die Zeit ist Petzis große Stunde –
Gefressen wird in Bären-Runde!

Der Nachwuchs lernt es von der Mutter:
Ein Prankenschlag – dann gibt es Futter!

Doch auch die Lachse nehmen ab:
Der Mensch bringt jedes Tier ins Grab.

„Was ist denn sonst zum Schnurpeln da?“,
Fragen die Baby-Grizzlys nun die Mama.

„O ja – da gibt es doch noch Bienen!
Ihr Honig uns als Nahrung dienen!“

Der Honig ist im Baum versteckt,
Schon hat die Mama ihn entdeckt!

Sie muss ihn sich zuerst verdienen
Und klettert hoch hinauf mit Mut!
Die Kleinen schaun mit starren Minen –
Ein süßer Honig, der wär gut!

Wolln wir nur hoffen, dass unseren Bären,
In diesen nordwestlichen Sphären,
Stets Honig, Lachse, Heidelbeeren
Gesichert bleiben zum Verzehren!

Ursus Arctos horribilis und auch der Elch,
Auf euch erheben wir den Kelch:
„Bleibt uns erhalten! Immerdar!
Und macht euch bitte nicht so rar!“

5/5 - (1 vote)

1 Kommentar

  1. Andrea Güllmann

    Aus dem Gedichtband “Das Lone Star Longhorn und weitere Poesien” von Andrea Güllmann, herausgegeben im Karin Fischer Verlag/dlv 2025

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert