Mit Gerd Müller habe ich Fußball gespielt
Jetzt, in diesen neuerlichen Kriegsverhalten
Erinnere ich mich wieder gern an die Nachkriegszeit.
Damals konnte man mit Fußball noch Welt gestalten
Und war zum fairen Wettbewerb, zum Spielen bereit.
Als Nördlinger Junge war das sonnenklar:
Fußball wird Teil aufsteigender Lebensführung:
Mit Gerd Müller spielten wir ganz wunderbar,
Da gab es immer wieder Spieleranrührung.
Einfach, geradlinig stand er dort im Spiel,
Auch zum Bolzen an der Stadtmauer fand er hin,
Wo immer wieder reifte unser ausgemachtes Ziel:
Schützenkönig werden, das macht wirklich Sinn.
In seiner Mannschaft wollte ein jeder spielen,
Weil er dauernd die allermeisten Tore schoss:
Nur kurz gedreht, kaum wahrnehmbares Wühlen,
Dann traf er sicher, obwohl eigentlich nicht groß.
Warum ich so gern mit ihm zusammen spielte?
Er war sehr kameradschaftlich und niemals intrigant.
Obgleich er stets die schönsten Tore erspielte,
Erlebte ich ihn stets bescheiden, niemals arrogant.
©Hans Hartmut Karg
2023
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