Mutter und Vater
Ein Leben lang im Tiefgrund Macht:
Die Eltern mit dem Überich.
Ihr Bildnis: Sonne, manchmal Nacht,
Gewesenes verlässt nie Dich.
Selbst wo mit allergrößtem Aufwand
Den Einfluss Du verdrängen willst,
Bleibt er erhalten als Sachstand,
Auch wenn humorvoll Du da spielst.
Das Selbstbild mit heiliger Dreiheit
Von Mutter, Vater und dem Kind
Ist Urvermächtnis, das Dir bleibt
Als Untergrund und als Seelenwind.
Haben sich Eltern gar getrennt,
Kindsehnsüchte damit erschlagen,
Wie man das heute oftmals kennt,
Kann später man nicht alles wagen.
Wer in gutem Hause gelebt
Mit einer glücksbelegten Kindheit,
Ist fein heraus, weil da erstrebt
Stetige Nähe – ohne Leid.
Er darf sich immer glücklich schätzen,
Eltern ehren, dass lang sie leben,
Muss Unmut da niemals abwehren,
Ist sehr stabil als Frau, als Mann.
Er trägt das Bild in seinem Herzen,
Selig gepolt durch viel Zuwendung,
Hat sie erlebt, konnte auch scherzen
In Kindheit mit Liebesverschwendung.
Da bleiben Eltern gern präsent
Als Freundbildnis für Frau und Mann,
Wenn man gern ihre Namen nennt
Und Gutes nur erzählen kann.
So wird der Mensch glücklich alt werden,
Ist solcher Herkunft gern verpflichtet,
Denn sie hilft beim Erwachsenwerden,
Hat ihm ein warmes Bett gerichtet,
Wo man mit Liebe ihn empfangen,
Die er nun weitergeben kann:
Sie sind von ihm sehr spät gegangen,
Es leben hoch Vorfahren, Ahn.
©Hans Hartmut Karg
2022
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